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Nicht nur in Ballungsräumen werden Wohnungen immer knapper: Eine Studie zeigt, dass auch in anderen Gegenden Deutschlands die Situation kritisch ist. Dies betrifft rund ein Drittel der Städte und Gemeinden.
Dass in den insgesamt sieben großen deutschen Städten Wohnungsknappheit herrscht, ist seit langer Zeit bekannt. Nun zeigt sich aber, dass auch außerhalb dieser Ballungsräume das Angebot an bezahlbarem Wohnraum zu gering ist. Dies belegt nun eine Studie des Gutachterinstituts Prognos, die anlässlich des in Berlin stattfindenden Wohnungsbautages vorgestellt wird. Die Untersuchung weist nach, dass Wohnraum inzwischen in rund einem Drittel der regionalen Wohnungsmärkte nur noch schwer zu bezahlen ist. Die Studie war im Auftrag des Verbändebündnisses Wohnungsbau entstanden und nennt hierbei insgesamt 138 Städte und Landkreise, in denen die Lage als „problematisch“ eingestuft wird. Selbst Haushalte, die über ein mittleres Einkommen verfügen, seien immer seltener in der Lage, Wohnraum zu finden, den man sich auch leisten könne. Wohnraumknappheit sei längst kein Phänomen mehr, das sich auf wenige Regionen beschränke, sondern ginge deutlich über die Grenzen der Metropolregionen Deutschlands hinaus.

Selbst Durchschnittsverdiener seien nicht mehr imstande, sich einen Umzug leisten zu können. Die Suche nach geeignetem Wohnraum sei längst zu „einer finanziellen Herausforderung“ geworden, betonte der Chef der Gewerkschaft IG Bau-Agrar-Umwelt, Robert Feiger. Das Thema sei längst in der „Mitte der Gesellschaft angekommen“. Esa zeige sich, dass im Immobilienmarkt eine große Kluft bestünde: Während in vielen Regionen Deutschlands die Mieten permanent ansteigen, seien in einigen Landkreisen ein Überangebot sowie hohe Leerstände vorhanden. Hohe Renditen seien hier ohnehin nicht zu erwarten. Häuslebauer hätten vielmehr mit Verlusten zu rechnen. Andererseits könnten sich in den sieben Städten Berlin, Frankfurt am Main, München, Düsseldorf, Stuttgart, Köln und Hamburg eine Familie mit einem mittleren Einkommen von 2168 Euro netto nicht einmal mehr 70 Quadratmeter leisten, wenn man zugrunde legt, dass ein Drittel des Haushaltseinkommens für die Zahlung der Warmmiete aufzubringen sei. Für 759 Euro warm erhielte man derzeit im Bundesdurchschnitt 77 Quadratmeter.

date3 Juli

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