Die Aussage von Großbritanniens Premierminister, wonach ein „No Deal“ bei den Brexit-Verhandlungen, möglich seien, zieht die Stimmung an den Börsen nach unten. Die Handelsplätze in Europa reagieren mit leichten Kursverlusten und auch die Zentralbank in Großbritannien warnt nun, dass dies auch zu Störungen bei den Finanzgeschäften führen könne.
Die Börsen in Europa reagieren negativ auf einen sich abzeichnenden „harten Brexit“ ohne einen Abschluss über die künftigen Handelsbeziehungen des Vereinigten Königreichs mit der Europäischen Union. So dreht der deutsche Leitindex Dax um 1,36 Prozent ins Minus. Beim Eurostoxx 50 geht es um ein Prozent nach unten und auch die Indizes Großbritanniens, der FTSE 100, sowie Frankreich mit dem CAC 40 verlieren. In Mitleidenschaft gezogen wird auch das britische Pfund, das auf dem niedrigsten Stand seit einem Monat notiert.
Inzwischen sagte Ursula von der Leyen, die Kommissionspräsidentin der EU, man habe „niedrige Erwartungen“, dass man noch rechtzeitig ein Abkommen schließen werde. Aktuell sei wohl ein „Deal“ sehr viel unwahrscheinlicher als ein „No Deal“. Auch der britische Premierminister Boris Johnson, sagte schon vor einigen Tagen, es habe bei einem Treffen in Brüssel keinen Durchbruch gegeben. Später rief er dazu auf, sich darauf vorzubereiten, dass künftig die Handelsbeziehungen mit der EU ohne ein Abkommen laufen werden. Es sei, so Johnson, „sehr, sehr wahrscheinlich“, dass es beim Austritt Großbritanniens aus der EU kein Handelsabkommen geben werde.
Dennoch glaubt man sowohl im Außenministerium der Bundesrepublik wie auch der Republik Irland immer noch daran, dass eine Einigung möglich sein kann. Man werde auf Seiten der EU weiter verhandeln, selbst dann noch, wenn das Fenster für eine Einigung auch nur einen „spaltbreit“ offen sei, bekräftigte Außenminister Heiko Maas (SPD).
Die britische Zentralbank sagte hierzu, man sei „stabil“ für ein breites Spektrum aufgestellt, was eventuelle ökonomische Auswirkungen betreffe. Dies bedeute aber nicht, dass die Kunden gar keine Folgen eines „No Deal“-Austritts bemerken würden. So seien „Marktschwankungen und Störungen der Finanzdienstleistungen“ möglich.