Nachdem der DAX drei Tage Verluste verzeichnete, zeichnet sich nun eine Trendwende ab, denn die nun veröffentlichten Daten zur Konjunktur beflügeln die Fantasie der Anleger – auch wenn einige Kursgewinne vielleicht nicht von Dauer sein könnten.
Zum Ausklang der Woche können sich die Anleger an den Wertpapierbörsen in Deutschland freuen, denn neue positive Daten zur konjunkturellen Entwicklung hierzulande befeuern die Kurse zahlreicher Aktien. So kann beispielsweise der gemeinsame Markit-Einkaufsmanagerindex für Dienstleister und Industrie Boden gutmachen und legte auf 51,3 Punkte zu – ein Plus von 0,5 Zählern. Auch wenn die Restriktionen des Lockdowns spürbar seien, würde sich die Wirtschaft „wacker schlagen“, sagte Phil Smith, Experte bei Markit. Allerdings sehe man, dass die durch die Konjunktur eine Zweiteilung gehen würde. Im Servicesektor habe sich in jüngster Zeit der Negativtrend weiter beschleunigt. Anders sieht es bei der Industrie aus. Hier könne man den besten Wert seit drei Jahren verzeichnen. Auch an der Börse wird dies honoriert: Der Deutsche Aktienindex Dax kann seine Kursgewinne weiter ausbauen. Das Tageshoch lag bei 13.980 Zählern – ein Zugewinn um 0,7 Prozent und auch an der New Yorker Wall Street klingt die Woche mit Kursgewinnen aus.
Allerdings steht in den kommenden Tagen möglicherweise eine sogenannte „kleine Marktbereinigung“ an, die an den Verfallstagen zum Tragen kommt, wenn viele Händler ihre Long- oder Short-Positionen schließen.
Die technische Analyse besagt daher, dass die Kursgewinne der letzten Tage daher mit Vorsicht zu genießen sind. Auch die Angst vor einer wiederaufkommenden Inflation könnten zu einem Verlust der Kurse führen, da dann Gelder umgeleitet werden könnten – hin zu Anleihen, da diese dann für gewöhnlich wieder mehr Rendite erwirtschaften. Man könne es daher nicht ausschließen, dass der Dax erst wieder seine Richtung suchen müsse, betont der Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Auch bei der Commerzbank glaubt man, dass eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage die Notenbanken zum Umdenken bei ihrer Geldpolitik bewegen könnten. Das könne zu einem Zurückfahren der Politik des billigen Geldes führen und sich im verstärkten Interesse der Anleger an Anleihen zeigen.