Die letzten beiden Semester meines Studiums waren sehr arbeitsintensiv. Ich musste dennoch die Finanzierung meiner Wohnung sowie die allgemeinen Lebenskosten sichern. Im Vordergrund stand somit die Überlegung, ob ich neben der Vorbereitung auf die Prüfungen weiterhin einem Nebenjob nachgehen sollte. Meine Eltern hatten nicht die finanziellen Möglichkeiten, um mich finanziell zu unterstützen, zumal meine Geschwister auch studieren. Zudem wohnen meine Eltern etwa 300 km von meiner Universität entfernt, so dass Pendeln für mich keine Alternative war. Ich entschied mich somit für einen Studienkredit. Der Antrag wurde nach drei Schritten genehmigt. Zunächst musste ich einen Antrag für das Kreditinstitut ausfüllen. Ich habe mich für das Onlineverfahren entschieden, da ich mir eine schnellere Bearbeitungszeit erhoffte. Anschließend musste ich das Zwischenprüfungszeugnis per Post nachreichen. Nach wenigen Tagen erhielt ich den Bescheid, dass ich mich bei der Postfiliale melden sollte. Für den Studienkredit ist es notwendig, sich mit seinem Ausweis zu identifizieren. Alternativ hätte ich den Nachweis auch an meiner Universität erbringen können, da das Kreditinstitut sich mit einer Zweigstelle dort niedergelassen hat. Insgesamt habe ich mir für 14 Monate monatlich 350 € überweisen lassen. Die Schuldenlast beträgt somit zusammengefasst 4900 €, hinzu kommen noch die Zinsen, die allerdings vergleichsweise gering sind. Ich habe mich für den Kredit entschieden, da ich mich am Ende meines Studiums intensiv auf meinen Abschluss vorbereiten wollte.
Mit einem guten Universitätsabschluss stehen mir mehr Möglichkeiten offen, so dass sich mir eine zeitnahe Tilgung der Gesamtschuld erhoffe. Ich würde allerdings empfehlen, die verschiedenen Anbieter vor dem Vertragsabschluss miteinander zu vergleichen. Vor allem die Zinsforderung kann mitunter stark voneinander abweichen. Die Verträge sollten immer ausreichend geprüft werden, um die finanzielle Belastung nachvollziehen zu können. Bevor ich mich für meinen Anbieter entschieden habe, wollte ich zuvor drei Angebote einholen. Schon bei einem ersten Vergleich zeigte sich, dass die Geldgeber unterschiedliche Rückzahlungserwartungen an ihre Kunden hegen. Mir war es allerdings wichtig, dass ich mich durch den Kredit wirtschaftlich nicht übernehme. Da ich Jura studiert habe, wurde ich schon während meiner Studienzeit mit der komplizierten Vertragssprache konfrontiert. Es fiel mir insofern leichter, die einzelnen Klauseln zu verstehen. Das Verständnis ist Grundvoraussetzung, um die Offerten überhaupt miteinander vergleichen zu können. Alternativ rate ich, die Verträge von einer Studienberatung überprüfen zu lassen. Im Regelfall bieten die Studentenwerke eine kostenfreie Beratung für die Studienfinanzierung an. Meines Erachtens ist es wichtig, einen ausgewogenen Kompromiss einzugehen. Die Verschuldung sollte sich in einem überschaubaren Rahmen halten. Zwar können Akademiker im Idealfall mit optimalen Verdienstmöglichkeiten rechnen, sicher ist das allerdings nicht. Die Kreditinstitute nehmen darauf allerdings keine Rücksicht, und fordern die Rückzahlung spätestens nach einer kurzzeitigen Karenzphase. Insofern sollten die Vor- und Nachteile stets gegeneinander abgewogen werden.