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Einer amtlichen Schätzung zufolge wechselten im vergangenen Jahr Grundstücke, Häuser und Wohnungen für mehr als 200 Milliarden Euro den Besitzer. Die Menschen profitieren von niedrigen Zinsen und treiben den Handel mit Immobilien auf immer neue Höhen.
Der Handel mit Immobilien hat sich im letzten Jahr erneut gut entwickelt. Der Wert der gehandelten Objekte betrug dabei zwischen 200 und 210 Milliarden Euro. Dies geht aus einer amtlichen Schätzung hervor. Dabei betonte Peter Ache, der Geschäftsstellenleiter des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse, dass es erstmals überhaupt gelungen sei, die Marke von 200 Milliarden Euro zu knacken. Die Entwicklung weise dabei seit dem Jahr 2010 linear nach oben und sei im Jahre 2015 sogar „noch ein bisschen stärker gestiegen“, so Ache. Insbesondere die niedrigen Zinsen seien Treiber dieser Entwicklung gewesen. Da hier keine Ende der Zinsentwicklung in Sicht sei, rechnen die Gutachterausschüsse auch im laufenden Jahr 2016 damit, dass sich diese Entwicklung fortsetzen werde. Dass dies die Grundlage für eine neue Immobilienblase sein könne, sieht man derzeit noch nicht. Allerdings sehe man es zusehends vorsichtig, dass sich die Preise für Immobilien weiter verteuern werden. Insbesondere für den Fall eines Zinsanstiegs sei man gespannt, was dann mit den Immobilienpreisen geschehen werde und ob diese ihren Wert halten können.

Insbesondere in den Städten Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Berlin, Leipzig und München sowie im Umland dieser Städte hätten sich die Preise deutlich nach oben bewegt. Da in den Städten inzwischen Wohnungsmangel herrsche, seien viele Menschen auf den ländlichen Raum ausgewichen. Problematisch sei dies nun auch für Landwirte, da sich neben dem Baugrund auch der Preis für Ackerland verteuert habe und mancherorts den Preisen für Gewerbefläche in nichts mehr nachstehen würde. Für den Westen Deutschlands sieht Ache beim Preis für Ackerland indes eine Sättigung, während im Osten der Republik nach wie vor Aufschläge möglich seien.
Die Untersuchung basiert auf den abgeschlossenen Kaufverträgen und wird durch die Gutachterausschüsse seit 2007 erhoben, um „allgemeine Markttransparenz“ zu schaffen. Laut Statistischem Bundesamt leben derzeit 57 Prozent der Deutschen in einer gemieteten Immobilie. Die Bundesbank stellte unlängst einen Zusammenhang her zwischen Immobilienbesitz und Vermögen. Während Mieter ihr Nettovermögen in den Jahren 2010 bis 2014 um gerade einmal 1.000 Euro steigern konnten, wuchs dieses bei Immobilienbesitzer um 33.500 Euro an.

date19 Mai

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