Angela Merkel dürfte für vier weitere Jahre Kanzlerin werden – was die Deutsche Bank und deren Chefvolkswirt zufrieden stellt. Merkel habe einen „nicht testosterongesteuerten Ansatz“, was sie für diese Aufgabe prädestinieren würde. Auch andere Finanzexperten zeigten sich zufrieden mit ihrer Arbeit als Kanzlerin.
Die Deutsche Bank zeigt sich zufrieden mit der Arbeit von Angela Merkel als Bundeskanzlerin und begrüßt eine weitere Amtszeigt. Merkel sei „gut für Deutschland, (für) die Europäische Union und die Welt insgesamt“, sagt der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau. Zusammen mit Frankreich müsse man nun notwendige Reformen der EU angehen und diese stärker verfolgen als bisher. Dabei lobte er vor allem Merkels Rolle. Sie zeichne sich durch Rationalität aus und sei von großer Erfahrung geprägt. Vor allem aber sei sie „nicht testosterongesteuert“, was sie für diese Aufgabe auszeichnen würde.
Allerdings sehe man vor allem in der sich abzeichnenden Jamaika-Koalition vor allem in der Partnerschaft mit der FDP Probleme. Während die Grünen weitgehend proeuropäisch agierten, könnten die Freien Demokraten Merkels Wunsch nach einer engeren Allianz mit Frankreich verwässern. Dies sagte der Investmentchef der Schweizer UBS-Bank, Mark Haefele. Er befürchtet, die FDP könne sich letztlich gegen „eine tiefere fiskalische Integration durch die Ernennung eines Finanzministers für die Eurozone stemmen“.
Auch seitens der Dekabank sieht man die Jamaika-Koalition nicht als „das beste Szenario für Wirtschaft und Finanzmärkte“. So urteil deren Chefvolkswirt Ulrich Kater und betont aber, dass dies zumindest für den ersten Blick gelte. Würde man nochmal hinschauen, dann böten sich auch Chancen, um nun Themen neu anzupacken.
Auch Siemens-Chef Joe Kaeser lobt Merkel als „erfahrene und kluge Bundeskanzlerin“, die es verstünde, die Interessen Deutschlands und Europas auf internationalem Terrain zu vertreten. Der Erfolg der AfD sei jedoch eine „Niederlage der Eliten in Deutschland“. Auch Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, sieht dies mit Sorge und forderte nach dem Erfolg der AfD ein Investitionsprogramm für Deutschland. Die Politik müsse Ungleichheit und soziale Polarisierung endlich ernster nehmen. Dies solle vor allem durch bessere Bildung und Qualifizierung erreicht werden, aber auch durch gezieltere Leistungen des Sozialstaates.