kreditweb.net


Der britische Billigflieger Easyjet darf Teile der insolventen deutschen Fluggesellschaft Air Berlin übernehmen. Die Kartellwächter der EU haben hierzu nun ihre Freigabe erteilt. Es fehlt allerdings auch noch die Zustimmung zum Deal mit der Lufthansa, die sich den größten Anteil am einstigen Wettbewerber sichern will.
Die EU-Kommission hat die Übernahme von Teilen der Fluggesellschaft Air Berlin durch den britischen Rivalen Easyjet ohne Auflagen genehmigt. Die deutsche Airline hatte jüngst Insolvenz angemeldet und stand seither im Dialog mit diversen Wettbewerbern wie Ryanair, der Lufthansa oder eben Easyjet. Die EU-Kommission sieht in der Teilübernahme der ehemaligen deutschen Nummer Zwei keinerlei Minderung des Wettbewerbs, betont Wettbewerberkommissarin Margrethe Vestager.
Easyjet kann mit der Übernahme von nunmehr 25 Flugzeugen zudem den Standort Berlin ausbauen. Den Verbrauchern solle so zu Gute kommen, dass die Briten damit auch neue Strecken anbieten und ihren Plan umsetzen können, künftig auf innerdeutschen Strecken in stärkerer Konkurrenz zur Lufthansa zu treten. 40 Millionen Euro lässt sich Easyjet nun die Übernahme der bislang geleasten 25 Flugzeuge der Air Berlin kosten. In das Paket fallen auch Start- sowie Landerechte am Flughafen Berlin Tegel.

Auch der Wettbewerber Lufthansa ist an Teilen von Air Berlin interessiert. Hierbei geht es um den Erwerb von 80 Maschinen. Allerdings steht hier die Genehmigung durch die EU-Kommission noch aus. Aktuell, so Kommissarin Vestager, habe man hier „ziemlich starke Bedenken“, was die Übernahme angehe. Für den 21. Dezember erwartet man hier das Urteil der EU-Kommission zum Deal mit der Lufthansa. Die nun genehmigte Übernahme durch Easyjet dürfte allerdings die Skepsis der Kommissare, dass hier eine zu sehr den Markt beherrschende Situation entstehen könnte, etwas abschwächen, zumal auch die Kranich-Airline ankündigte, dass man auf einige der Start- und Landerechte verzichten werde. Dies solle helfen, die Bedenken der Kommission zu reduzieren.
Beim Bieterkampf um die zur Air Berlin gehörende Airline Niki wurde inzwischen bekannt, dass lediglich die Lufthansa noch im Rennen sei. Alle anderen Interessenten hätten inzwischen ihre Kaufbereitschaft widerrufen.

date6 Jan.

Comments are closed.