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Das Referendum zur italienischen Verfassung ist gescheitert, aber die damit einhergehenden Kursstürze an den Börsen sind bislang ausgeblieben. Während der Euro um ein Prozent an Wert verliert, fielen die Börsenwerte in Asien lediglich nur in sehr geringem Maße.
Das gescheiterte Verfassungsreferendum in Italien schien die Börsianer nicht allzu sehr überrascht zu haben. Zwar hatten einige Experten damit gerechnet, am Tag nach der Entscheidung mit Kursstürzen konfrontiert zu werden, aber diese blieben aus. Die Reaktionen der Finanzmärkte waren deutlich zurückhaltender, als dies bei der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten oder beim Votum der Briten zum Brexit der Fall gewesen war. An den Börsen in Asien gab es lediglich geringe Verluste. In Tokio verlor der Nikkei-Index ein Prozent und um gerade einmal ein Viertel Prozent gaben die Indizes in Australien, Südkorea, Taiwan und Hongkong nach.
Gegenüber dem US-Dollar büßte der Euro zunächst eineinhalb Prozent ein, als die Ergebnisse bekannt wurden. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde mit einem Wert von 1,0506 Dollar gehandelt, womit der niedrigste Stand seit 2015 erreicht worden war. Nachdem aber Italiens Regierungschef Matteo Renzi bekannt gab, er wolle von seinem Amt zurücktreten, erholte sich der Kurs des Euro alsbald wieder und bewegte sich dann auf einem Wert, der etwa ein Prozent unter dem Schlusskurs des letzten Freitags liegt. Anleger verbinden mit der Ankündigung Renzis offenbar ein rasches Ende der Regierungskrise in Italien.

Allerdings dürften die Ereignisse in Italien ohnedies schon ihre Spuren im Kurs des Euro hinterlassen haben, denn bereits im November hatte die Gemeinschaftswährung um fünf Prozent an Wert eingebüßt, als erste Umfragen bereits auf ein Scheitern des Referendums in Italien hingedeutet hatten. Nun ist zu befürchten, dass der Euro weiter unter Druck geraten könne, da mit einem erneuten Aufflammen der Schuldenkrise zu rechnen sein könne – zumindest dann, wenn sich die Regierungskrise in Rom noch länger hinziehen sollte. Auch der Bankensektor in Italien ist weiterhin alles andere als stabil und Italiens Großkonzerne weisen in ihren Bilanzen zahlreiche faule Kredite aus, für die möglicherweise eine Rettung durch den Staat eine Option sein werde. So lauten zumindest Spekulationen.
Der Goldpreis gab leicht nach. Profitieren kann indes der japanische Yen wie auch der Schweizer Franken, gelten beide Währungen derzeit doch als sichere Anlageform.

date15 Dez.

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