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Sechs Prozent Rückgang im August verzeichnen die Auftragsbücher der deutschen Industrie – das ist ein Schock, denn zuletzt war der Rückgang im Krisenjahr 2009 ähnlich groß. Dennoch kein Grund zur Panik, betonen Ökonomen. Sie sehen die späten Schulferien als Hauptgrund für diese Entwicklung.

Die Auswirkungen der globalen Finanzkrise im Jahre 2009 waren hauptverantwortlich für den deutlichsten Auftragseinbruch der deutschen Industrie. Im Gesamtjahr verzeichnete die Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik einen Rückgang um fünf Prozent. Wiederholt sich nun die Geschichte? Die Nachrichten klingen zunächst einmal besorgniserregend: 5,7 Prozent weniger Aufträge im August muss die Industrie hinnehmen. Dabei steckt die deutsche Wirtschaft seit einiger Zeit bereits in einer Flaute. Von April bis Juni, und damit im zweiten Quartal, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) leicht um 0,2 Prozent. Mehrere Konjunkturindikatoren zeigen seit einiger Zeit nach unten – und zwar deutlich, obwohl die meisten Experten gerade für das jüngst zu Ende gegangene Sommerquartal mit einem, wenn auch moderaten, Wachstum gerechnet hatten. Dies alles sei dennoch kein Grund zur Sorge, betonen Fachleute.

So sei die Auftragslage aufgrund der späten Schulferien bereits im Juli außerordentlich hoch gewesen, während sie aufgrund dessen im August nun besonders niedrig gewesen war. Dies erklärte das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin. Zudem sei neben den späten Schulferien vor allem eine zögerliche Entwicklung im Euroraum ursächlich für diesen Rückgang. Auch geopolitische Ereignisse trugen dazu bei, dass die Wirtschaft verunsichert sei. Um 8,4 Prozent ging die Nachfrage aus dem Ausland zurück, während der Rückgang aus dem Inland lediglich zwei Prozent betrug. So sei vor allem die Nachfrage nach Investitionsgüter stark gesunken. Betroffen seien insbesondere Fahrzeuge und Maschinen.
Eine ähnliche Ansicht vertritt auch die BayernLB: Deren Ökonon Stefan Kipar findet beruhigende Worte und betont, die Zahlen sehen schlechter aus, als sie es in Wirklichkeit seien.
Trotzdem: Kaum ein Ökonom hatte in einer zuvor durch die Nachrichtenagentur Reuters durchgeführten Befragung Befürchtungen geäußert, dass der Rückgang, auch wenn dieser erwartet war, derart heftig ausfallen würde.

date24 Okt.

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