Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor leiden derzeit unter einer Schwächung der Nachfrage. Bosch als Zulieferer will nun 1600 Jobs streichen. Betroffen ist das Werk in Baden-Württemberg und hier auch gleich mehrere unterschiedliche Bereiche.
Die Dieselkrise hat auch beim Autozulieferer Bosch seine Spuren hinterlassen. Das Unternehmen wird aufgrund der Nachfrageflaute bei PKW mit Diesel- und Verbrennungsmotoren binnen 24 Monaten in seinem Werk in Baden-Württemberg 1600 Stellen abbauen. Dies sagte eine Sprecherin der Firma.
Vor allem die Bereiche rund um die Antriebssparte in Schwieberdingen und Feuerbach seien betroffen. Nächstes und übernächstes Jahr sollen jeweils 800 Stellen gestrichen werden. Auch in der Verwaltung, der Forschung und im Vertrieb seien Streichungen geplant. Einige Zeitungen hatten im Vorfeld bereits von den Kürzungen berichtet.
Bosch nennt als Gründe für den Abbau die Zeiten des Umbruchs, mit denen die Automobilindustrie derzeit zu kämpfen habe. Die Branche sei mitten in der Transformation zur Elektromobilität. Auch der konjunkturelle Abschwung zeige seine Spuren. Die Nachfrage nach neuen PKW sei derzeit schwächer. Eine Bosch-Sprecherin sagte, dass man bestrebt sei, den Abbau von Arbeitsplätzen so sozialverträglich wie möglich umzusetzen. Es sei auch noch unklar, wie man die Jobstreichungen angehen werde und suche hierzu den Dialog mit der Arbeitnehmervertretung.
„Bestürzt“ seien die Reaktionen bei der IG Metall Baden-Württemberg und der IG Metall Stuttgart. Bosch würde sich mit seinem Ansinnen in die Reihe all der Konzerne einreihen, deren „vorrangiges Ziel es ist, die Marge zu steigern“, war von der Gewerkschaft zu hören. Dies geschehe zunehmend auf dem Rücken der Arbeitnehmer. Bosch solle, so forderten die Gewerkschaften, Veränderungen zusammen mit den Beschäftigten angehen und nicht den Abbau von Personal betreiben.
Schon im August hatte Bosch-Chef Volkmar Denner ausgesagt, dass man wohl Stellen abbauen müsse, weil die Nachfrage nach Dieselmotoren stetig nachlasse. Dies werde zu spürbaren Einschnitten führen. Damals schon waren Abfindungsprogramme, eine Reduzierung der Zeitarbeitskräfte und auch Vorruhestandsregelungen eingebracht worden.