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Die Modekette Tom Tailor steckt seit geraumer Zeit in der Krise. Das Unternehmen, das insgesamt 450 Filialen betreibt, ist nun veräußert worden. Käufer ist der in China beheimatete Mischkonzern Fuson, der seit vielen Jahren über seinen Mutterkonzern Anteile an der Holding von Tom Tailor hält.
Es bedurfte nicht erst der Corona-Pandemie, um Tom Tailor in die Krise zu stürzen. Mit Beginn des Lockdowns, als zahlreiche Lieferketten unterbrochen wurden und die Nachfrage nach Bekleidung einbrach, geriet das Unternehmen aber dann noch mehr in die Schieflage. Tom Tailor wurde nun an sein Mischkonzern Fuson, der in China seinen Sitz hat, verkauft. Die Tom Tailor Holding SE mit Sitz in Hamburg gab diesen Schritt nun bekannt, ließ allerdings offen, wie es für die 3.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Unternehmen beschäftigt, nun weitergehen wird. Auch ob es Filialschließungen geben wird, ist noch nicht geklärt. Auf Anfragen der Presse reagierte Tom Tailor bis dato nicht.
Tom Tailor Holding SE ist der Mutterkonzern der Modekette und hatte im Juni Antrag auf Insolvenz gestellt. Zuvor hatte sich angedeutet, dass die zugehörige Konzerntochter Bonita von der Zahlungsunfähigkeit bedroht war. Anders sieht dies bei der Tom Tailor GmbH selbst aus. Diese ist nicht betroffen. Zudem haben sowohl die Länder Hamburg und Nordrhein-Westfalen wie auch die Bundesregierung zugesagt, dem Unternehmen eine Bürgschaft in Höhe von 100 Millionen Euro zu gewähren. Bis Ende 2024 ist damit Finanzierung mittels dieser Bürgschaft besichert.


Vereinbart war hier ohnehin zwischen Bund und Ländern, dass das Unternehmen mittels des Verlaufs an Fuson langfristig in seiner Existenz gesichert werden solle. Dies sagte die Finanzbehörde in Hamburg und wies darauf hin, dass damit der Hauptgesellschafter stärker in die unternehmerische Verantwortung genommen würde. Dies war als Bedingung für die Entscheidung zugunsten der Bürgschaftszusage schon im Juni gestellt worden. Fuson hält bereits seit September 2019 an Tom Tailor einen Anteil von 77,83 Prozent. Die Beteiligung wird über die Mehrheit an den Aktien der Tom Tailor Holding SE ausgeübt. Seit 2014 ist Fuson bereits beteiligt an dem Modeunternehmen.
Auch die Banken hatten zugesichert, Kredite von Tom Tailor nicht zu kündigen. Es bestünden Kreditlinien in Höhe von zusammen 355 Millionen Euro. Auch an den Konditionen werde sich nichts ändern.

date1 Okt.

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