Die Wirtschaft Griechenlands kommt nicht zur Ruhe – das Drama scheint sich fortzusetzen: So rutschte das Land im zweiten Halbjahr des letzten Jahres zurück in die Rezession. Anderen ehemaligen Krisenstaaten geht es indes deutlich besser.
Zum Jahresbeginn ist die Wirtschaft Griechenlands wieder geschrumpft. Im Zeitraum Januar bis März diesen Jahres betrug das Bruttoinlandsprodukt nun 0,2 Prozent weniger als dies im Vorquartal der Fall war. Dies teilte Eurostat, die europäische Statistikbehörde, nun mit. Hemmschuh der griechischen Wirtschaft dürfte weiterhin der anhaltende Streit zwischen Athen und seinen Gläubigern sein. Die Angst, das Land könne dem Staatsbankrott entgegenschlittern, ist derzeit allzu präsent. So ging die ökonomische Leistung Griechenlands bereits im vierten Quartal des vergangenen Jahres um 0,4 Prozent zurück. Damit ist nun die Voraussetzung gegeben, von einer Rezession zu sprechen, erfordert dies doch nach gängigen Maßstäben zwei Quartale mit negativer Entwicklung in Folge. Dabei hatte es in den Monaten zuvor noch recht positiv ausgesehen, war doch zum ersten Mal seit dem Beginn der Krise ein Anwachsen der Ökonomie Griechenlands zu verzeichnen.
Um 0,8 Prozent war die Wirtschaft wieder gewachsen – zumindest bezogen auf das Gesamtjahr. Dies schien eine Kehrtwende seit der sich seit dem Jahre 2009 anhaltenden Wirtschaftskrise darzustellen. Für das neue Jahr 2015 waren die Ökonomen der EU-Kommission auch dementsprechend positiv gestimmt und prognostizierten stolze 2,5 Prozent Wachstum. Aufgrund der sich nun abzeichnenden Rezession wurde der Wert zwar indes auf nur noch 0,5 Prozent nach unten korrigiert, doch auch dies scheint immer schwerer haltbar zu sein.
Athen musste sich inzwischen erneut Gelder leihen und nahm über den Kapitalmarkt 1,138 Milliarden Euro auf, die als kurzfristige Staatspapiere mit einer Laufzeit von lediglich 13 Wochen frisches Geld in die Kassen spülen sollen – bei einer Rendite von 2,7 Prozent. Diesen Wert erreichte man bereits im Vormonat mit ähnlichen Wertpapieren, die wie nun auch im Rahmen von Auktionen versteigert worden waren.
Dass die seit 2009 anhaltende Wirtschaftskrise keine unendliche Geschichte sein muss, beweisen indes andere Länder der Eurozone, denen es längst wieder besser geht und sogar die höchsten Wachstumsraten aufweisen. So wuchsen die Wirtschaft von Spanien und Zypern um 0,9 bzw. 1,6 Prozent. Italien kann mit einem Wachstum von 0,3 Prozent denselben Wert wie Deutschland aufweisen und Frankreichs Wirtschaft wächst um 0,6 Prozent.