Der Ratenkredit heißt deshalb so, weil er in monatlichen, viertel-oder halbjährlichen Raten zurückgezahlt wird. Er wird an Privatpersonen ausgereicht. Der Zinssatz ist fest für die gesamte Laufzeit, dadurch sind die Raten jeden Monat gleich. Sie setzen sich aus Zinsen plus Gebühren und Tilgung zusammen. Der Darlehensnehmer kann somit gut seine Belastung auf dem Girokonto kalkulieren. Ein Ratendarlehen wird gelegentlich auch als Konsumenten-, Anschaffungs-, Privat- oder Allzweckdarlehen bezeichnet, weil damit beispielsweise Auto- oder Möbelkäufe ohne lange Ansparzeit kurzfristig realisiert und Umschuldungen vorgenommen werden können.
Warum ein Ratendarlehen?
Ein solcher Kredit ist oft günstiger, als den Dispositionskredit auf dem Girokonto in Anspruch zu nehmen. Das liegt daran, dass der Dispositionskredit meistens viel höher verzinst wird und nicht kontinuierlich zurückgeführt werden muss.
Der Zinssatz für das Ratendarlehen ist davon abhängig, wie hoch die Kreditsumme ist und in welcher Zeit die Rückzahlung erfolgen soll. Die meisten Angebote liegen zwischen 2.500 und 50.000 Euro. Die Kredithöhe kann in Einzelfällen bis zu 100.000 Euro betragen und bei den Laufzeiten sind zwischen einem und sieben Jahren üblich. Der Zinssatz hängt ebenfalls von der Bonität des Darlehensnehmers ab.
Als Sicherheit für den Kredit wird die Abtretung der Lohn- und Gehaltsansprüche vereinbart. Es handelt sich um eine stille Abtretung. Das heißt, der Arbeitgeber erfährt vom Kredit seines Angestellten nur, falls dieser mindestens zwei Raten, die 5 Prozent des Darlehensbetrages entsprechen, schuldig bleibt. Zusätzliche Sicherheiten können Bürgschaften oder die Verpfändung des Finanzierungsobjektes sein. Diese werden verlangt, wenn die Bonität des Kreditnehmers nicht einwandfrei ist. Der Privatkredit wird in die SCHUFA-Datei eingetragen.
Sind Kreditvergleiche sinnvoll?
Konsumentenkredite werden sowohl von Filialbanken als auch Onlinebanken sowie freien Vermittlern angeboten. Im Internet gibt es zahlreiche Kreditportale, die einen Ratenkreditvergleich schnell und einfach ermöglichen. So kann ein günstiges Darlehen gefunden werden. Beim Kreditvergleich ist immer der effektive Jahreszins gegenüberzustellen, da dieser alle Kreditkosten enthält. Zu beachten sind eventuelle Zusatzkosten für Restschuldversicherungen. Mit einer Restschuldversicherung kann man die Kreditrückzahlung bei Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit oder Tod absichern. Es besteht aber kein Zwang, diese mit dem Kreditvertrag abzuschließen. Zusätzliche Gebühren können ebenso für Termin- und Ratenzahlungsänderungen sowie Sondertilgungen anfallen.
Ein Kreditvergleich lohnt sich, da sich die Zinssätze und Bonitätsanforderungen bei den einzelnen Anbietern stark unterscheiden. Durch die automatisierte Abwicklung bieten meist Direktbanken den günstigeren Zinssatz, ein individueller und fundierter Vergleich zahlt sich in jedem Fall aus.
Welche Vorteile haben Verbraucher beim Privatkredit?
Die Verbraucher haben bei Konsumentenkrediten ein gesetzliches Widerrufsrecht von 14 Tagen. Für Privatkredite ab Juni 2010 gilt die neue Verbraucherkreditrichtlinie. Aus dieser Richtlinie ergibt sich der Vorteil, dass der Kunde einen Ratenkredit jederzeit kündigen oder teilweise zurückzahlen kann. Durch die vorzeitige Rückführung des Kreditbetrages spart er die Zinsen für die restliche Laufzeit. Dafür muss der Darlehensnehmer jedoch eine Vorfälligkeitsentschädigung als Ausgleich für die dem Kreditinstitut entgangenen Zinsen zahlen. Die Höhe dieser Entschädigung ist entsprechend der Laufzeit des Kredites aber auf bis zu ein Prozent der Restschuld begrenzt worden. Bessere Informationen zu Zinssätzen und das vorgeschriebene EU- Standard-Informationsblatt vereinfachen den Kreditvergleich für die Verbraucher.