kreditweb.net


Der Chef des ESM, dem Europäischen Rettungsschirm, Klaus Regling, warnt davor, dass die Zeit für Griechenland, in der das Land seine Schulden zurückzahlen müsse, langsam, aber sicher knapp werde. Athen solle sich nach der Meinung Reglings möglichst schnell mit seinen Geldgebern einigen, welche Inhalte eine neue Aufstellung von Reformen haben solle. Die Folgen wären für die Griechen sonst fatal: Im schlimmsten Falle drohe ihnen der Bankrott ihres Staates.
Klaus Regling warnt in seiner Funktion als Chef des Europäischen Rettungsschirmes, kurz ESM, die Regierung in Athen vor den Folgen ihres Handelns. Mit deutlichen Worten mahnt er Griechenland, sich endlich einig zu sein, was auf eine Liste längst überfälliger Reformen gehöre – und was nicht. Diese solle alsbald den Geldgebern des von seinen Schulden gebeutelten Landes vorgelegt werden beziehungsweise mit diesen abgestimmt werden. Erst wenn dies geschehen sei, könne man Griechenland mit weiteren finanziellen Hilfen erneut unter die Arme greifen. Dies betonte Regling nun in einem Interview, das er der BILD-Zeitung gab.
In der Schuldenkrise werde für die Griechen die „Zeit knapp“. Der Bankrott des Staates drohe für den Fall, dass die derzeit unermüdlichen Versuche, eine Einigung zu erzielen, scheitern sollten. Volkswirtschaftler Regling sieht für diesen Fall dann auch Auswirkungen auf die Gläubiger, zu denen auch die Bundesrepublik gehöre. Kredite, die im Rahmen des Rettungsschirmes vergeben werden, würden indes künftig auch dann nur gewährt, wenn sichergestellt sei, dass nötige Reformen auch umgesetzt werden würden. Eine Gesundung der Finanzen Athens sei nur möglich, wenn dies gerade jetzt gelten würde. Entscheidend dafür, dass auch in Zukunft weitere Kredite an die Griechen gezahlt werden, sei jedoch, dass man sich mit den Gläubigern zusammensetze und sich darauf verständigt, welche Reformen verbindlich angegangen werden.
Die Äußerungen Reglings dürfen dabei durchaus als Reaktion auf die in der jüngsten Vergangenheit widersprüchlichen Kommentare seitens der Athener Regierung gelten. Während ein Regierungssprecher erst unlängst betonte, dass man alles tun wolle, um die Schulden zurück zu zahlen und zusammen mit dem IWF, der EZB und der EU-Kommission, die Themen Arbeitsmarktreformen, Mehrwertsteuer, die Renten wie auch den Primärüberschuss anzupacken, ließ Innenminister Nikos Voutsis verlauten, dass er Zweifel habe, ob Griechenland überhaupt in der Lage sei, eine Anfang Juni fällige Rate von 300 Millionen Euro überhaupt zahlen zu können.

date29 Mai

Comments are closed.