Der Konzern für Beleuchtungstechnik Osram wird an einen US-Finanzinvestor verkauft. Aufsichtsrat und Vorstand haben dazu nun grünes Licht gegeben. Dies bedeutet zudem, dass Osram zum zweiten Mal seine Eigenständigkeit einbüßt.
Die Weichen sind nun gestellt, um den Beleuchtungshersteller Osram an einen Investor aus den USA zu verkaufen. Der Vorstand wie auch der Aufsichtsrat haben sich dafür ausgesprochen, den Traditionshersteller für den Betrag von 3,4 Milliarden Euro an die beiden Geldhäuser Carlyle und Bain Capital zu veräußern. Osram wurde vor dem Ersten Weltkrieg gegründet und gilt seit einiger Zeit als angeschlagen.
Den Handel kommentierte Osram-Vorstandschef Olaf Berlien mit der Aussage, dass die beiden US-Unternehmen zur richtigen Zeit der richtige Partner seien, da man hier auch Zusagen erhalten habe, wonach die Standorte wesentlicher Unternehmensbereiche wie auch die Arbeitsplätze erhalten werden sollen. Neuinvestitionen sollten zudem unterstützt werden. Auch die IG Metall wie auch der Betriebsrat von Osram hatten seit geraumer Zeit gefordert, hier Zusagen langfristiger Natur zu erhalten, um eine Zerschlagung des Unternehmens, das einst zu Siemens gehört hatte, zu verhindern.
Nun steht noch die Zustimmung der Aktionäre zu dem Deal aus. Diese müssen sich allerdings erst bis Ende September entschieden haben. Erforderlich ist dabei eine Zustimmungsquote von 70 Prozent. Bain Capital und Carlyle haben zugesichert, alle 96,86 Millionen Aktien zu einem Preis von 35 Euro je Anteilsschein übernehmen zu wollen. Auch die Anteile, die derzeit der Vorstand des Leuchtenherstellers hält, sollen an die Investoren gehen. Dabei handelt es sich um 2,66 Millionen Aktien. Das Wertpapier leidet seit geraumer Zeit unter enormem Wertverlust. So war zu Beginn des Jahres 2018 die Aktie für annähernd 80 Euro an der Börse gehandelt worden. Inzwischen ist das Unternehmen nicht einmal mehr die Hälfte seines einstigen Börsenwertes wert. Das Unternehmen kämpft seit Jahren mit dem technologischen Wandel, der sich in der Beleuchtungstechnologie derzeit vollzieht. Das Ende der traditionellen Glühbirne hatte Osram schwer zugesetzt. Auch die Krise in der Automobilindustrie hat hier ihre Spuren hinterlassen. Bereits 2016 hatte der Hersteller einen Teil seiner Geschäftsfelder an ein Unternehmen aus China abgestoßen.
Bereits vor hundert Jahren, im Jahre 1919, war Osram an Siemens verkauft worden. Mit dem erneuten Einbruch der Umsätze hatten sich die Zukunftsaussichten von Osram einmal mehr getrübt. Das aktuelle Angebot sorgt indes für einen Schub an den Börsen. Osram-Aktien legten von 29 Euro auf nun 32,50 Euro zu.