kreditweb.net


Die Inflation in Deutschland hat sich im Monat August stark verlangsamt. Tiefer in die Tasche greifen müssen die Verbraucher vor allem für Gemüse. Die meisten anderen Produkte und Dienstleistungen sind deutlich weniger schnell teurer geworden, als man dies erwartet hatte.
Vor allem der lediglich leichte Anstieg der Preise für Energie sind ausschlaggebend dafür, dass in Deutschland die Inflation im Monat August langsamer zulegte, als man dies erwartet hatte. Das Statistische Bundesamt nannte nun den Wert von 1,4 Prozent als Jahresteuerungsrate. Im Juli waren es noch 1,7 Prozent und im Juni 1,6 Prozent.
Der Preis für Energie war lediglich um 0,6 Prozent angestiegen. Nahrungsmittel hingegen sind um 2,7 Prozent teurer geworden. Insbesondere Gemüsepreise waren deutlich angezogen, war von den Experten des Statistischen Bundesamtes zu vernehmen. In Nordrhein-Westfalen etwa mussten die Konsumenten hierfür im Schnitt 13,8 Prozent mehr ausgeben, als dies noch im Vorjahr der Fall war. 14,6 Prozent waren es gar in Bayern, um die sich Gemüse verteuerte und auch in Hessen belastet der Kauf den Geldsäckel mit zwölf Prozent Mehrausgaben.
Vor allem das Wetter und die Nachfrage hatten sich hier als Preistreiber erwiesen, wie der Präsident des Deutschen Bauerverbandes, Hans-Dieter Stallknecht, mitteilte. Tomaten wie auch Paprika würden zumeist aus den Niederlanden und aus Spanien kommen und die anhaltend hohen Temperaturen dürften zu einer erhöhten Nachfrage geführt haben. Weniger gefragt seien hingegen bei Sommerwetter typische Wintergemüse wie Rotkohl oder auch Weißkohl.


Da die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) in hohem Maße von Indikatoren wie der Inflationsrate beeinflusst wird, ist im Euroraum mittelfristig ein Wert von etwas weniger als zwei Prozent erstrebenswert. Die Wirtschaft wird durch eine Inflation nahe Null eher behindert, da Investitionen dann aufgeschoben werden – sowohl bei Unternehmen wie auch bei privaten Konsumenten. In der jüngsten Zeit hatte sich die Inflationsrate im Euroraum zunehmend verlangsamt. Das europäische Statistikamt Eurostat hatte hierzu unlängst mitgeteilt, dass im Juli die Inflation auf ein Prozent gefallen sei. Solch niedrigen Werte hatte es zuletzt im November 2016 gegeben. Eine Lockerung der Geldpolitik könnte damit absehbar sein, zumal auch die Aussichten auf die Wirtschaft derzeit eher getrübt sind. Allerdings ist mit einer ersten Entscheidung der EZB frühestens erst im Laufe des Monats September zu rechnen.

date3 Sep.

Comments are closed.