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Der Wechsel hin zur Elektromobilität werde Autobauer Volkswagen Beträge in Milliardenhöhe kosten. Daher findet man mit der Aussage „Das Beste der Party ist vorbei“ deutliche Worte, als man die Kalkulation für das kommende Jahr 2020 präsentiert.
Auch wenn das Geschäft derzeit gut laufe, so wird die insgesamt eher schwache Lage der Autobranche ihre Spuren bei Volkswagen hinterlassen. Daher geht man insgesamt eher vorsichtig heran, wenn man den Ausblick für das nächste Geschäftsjahr wagt und geht von einer Steigerung bei Umsatz und Gewinn in schwächerem Maße aus, als dies bei den Vorjahren der Fall war. Dies sagten Konzernchef Herbert Diess und Finanzvorstand Frank Witter. Insbesondere Diess sei skeptisch, was das Wachstum angehe. Er glaube nicht, dass ein großes Plus möglich sei und verwies auf die Veränderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Automarktes. Er kommentierte dies mit den Worten „Das Beste der Party ist vorbei.“
Die Investitionsrunden bei Volkswagen belaufen sich immer über den Zeitraum von fünf Jahren und werden regelmäßig jährlich aktualisiert. Am Freitag hatte der Konzern die aktuellste Fassung beschlossen, wobei man den regulären Ausblick auf das Jahr 2020 erst im März veröffentlichen wird, wenn der Geschäftsbericht vorliegen werde.


Mindestens ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016 sei für 2020 anvisiert. Seinerzeit betrug der Umsatz 217 Milliarden Euro, wobei Volkswagen für das kommenden Jahr von einem Wert von 261 Milliarden Euro an Erlös ausgeht. Bis dato hatte man ein Plus von 25 Prozent kalkuliert. Das hätte nochmals zehn Milliarden Euro mehr ausgemacht.
Allerdings hat Volkswagen inzwischen auch Kosten von über 30 Milliarden Euro stemmen müssen, die aus dem Dieselskandal um manipulierte Abgassoftware resultieren. Derzeit, so Witter, sei es wichtig, vor allem Kosten einzusparen. Auch unnötige Investitionen sollten vermieden werden, anstelle weiterhin die Absatzzahlen zu pushen. Mit der Flucht nach vorne durch mehr Elektromobilität will der Konzern zudem wieder ein grüneres Image bekommen. Man plane, den Anteil an Elektro-PKW im kommenden Jahr auf vier Prozent zu sehen. Im Jahre 2021 sollen es dann schon acht Prozent werden. Um dies bewerkstelligen zu können, seien hohe Investitionen erforderlich. Auch ein Stellenabbau ist angedacht.

date19 Nov.

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