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Fiat-Boss Sergio Marchionne fürchtet Konsequenzen aus der schwachen Konjunktur und der Krise in der Ukraine. Denn: Dadurch ausgelöste sinkende Aktienkurse machen es für Aktionäre von Chrysler besonders attraktiv, Fiats Übernahmeangebot anzunehmen. Mit der Folge, dass der festgelegte Etat gesprengt werden könnte.

Die geplante Komplettübernahme des US-Autoherstellers Chrysler durch Fiat könnte einen bitteren Beigeschmack bekommen: Der Aktienkurs von Chrysler ist stark gefallen – Folge eines sich abschwächenden US-Automarktes. Auch die Krise in der Ukraine belastet die Wirtschaft  und Chrylsers italienische Mutter kämpft mit den Folgen der tiefen Rezession, in der Italien wieder steckt. All das könnte zu einem ernsten Problem für Fiat-Boss Sergio Marchionne werden, der sich derzeit anschickt, mit Fiat und Chryler den siebtgrößten PKW-Hersteller der Welt zu schmieden, um so im Kampf gegen GM, Toyota und Volkswagen wieder profitabler werden zu können. Bedingung hierzu aber ist, dass eine Reihe von Aktionären ihre Chrysler-Aktien zu einem festgelegten Preis von 7,73 Euro abgeben können. An der Börse werden die Papiere derzeit jedoch nur noch mit einem Kurswert von 7,33 Euro gehandelt.

Die Annahme des Angebotes, das noch bis kommende Woche Gültigkeit hat, ist also augenblicklich mehr als attraktiv und könnte mehr Interessenten zum Tausch bewegen, als Fiat dies ursprünglich einkalkuliert hatte. Mit 500 Millionen Euro hatten die Italiener gerechnet. Sollte man hiermit nicht über die Runden kommen, müsste der Fusionsprozess neu geordnet werden, was eine monatelange Verzögerung zur Folge haben könnte. In diesem Zusammenhang solle aus steuerlichen Gründen auch der Sitz der neu entstandenen Holding Fiat Chrysler Automobiles (FCA)  von Italien in die Niederlande verlegt werden. Auf der Produktebene ist geplant, weltweit das Standing der Marke Jeep zu festigen und den Marken Maserati und Alfa-Romeo mit neuen Modellen wieder Glanz zu verliehen. Insbesondere Alfa-Romeo fehlt es derzeit an neuen Fahrzeugen und einer breiteren Produktpalette. Auch die Marktposition in Asien, wo Fiat bislang kaum vertreten ist, soll ausgebaut und gefestigt werden. Angepeilt ist hier ein Absatzplus von 60 Prozent.

date17 Sep.

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